Weinprobe

Probieren Sie viele unterschiedliche Weine und entdecken Sie Ihren Lieblingswein.

 
Weinprobe in der Vinothek in Rainrod

Entdecken Sie faszinierende Weine.

Sie macht Spaß, sie ist leichter zu haben, als man meint, und bei ihr lernt man etwas: bei der Weinprobe in der Vinothek, oder zu Hause – mit Freunden oder einfach mal so zu zweit. Was man dazu braucht oder wissen müsste? Weniger, als man denkt …


Weinprobe im Weinhaus Jochim mit Vinothek in Schotten Rainrod

Mit allen Sinnen genießen

Zunächst gilt es, Klarheit und Farbe des Weins zu betrachten. Beide geben Aufschluss über den Zustand und die Reife des Weins. Je reifer beispielsweise ein Weißwein ist, umso goldener schimmert er, bis hin zum dunklen Bernstein

Doch nicht nur das Auge wird durch das Schwenken auf den Genuss vorbereitet. Auch der Wein entfaltet an der Luft sein Aroma, sein Bukett. Diesen Duft einzufangen erfordert eine gewisse Übung. Schließlich sind die meisten Menschen nicht sehr geschult darin, ihre Geruchsempfindungen in Worte zu fassen. Was dabei hilft, ist der Vergleich mit vertrauten Düften. Erinnert der Wein an Früchte wie Äpfel, Beeren oder Pfirsiche? Hat er einen Hauch von Frühlingsblumen oder frischen, grünen Feldern? Duftet er leicht nach Holz oder etwa wie Vanille? Das Wein-Aromarad hilft Ihnen dabei, Ihre Sinneseindrücke beim Riechen und Schmecken treffend in Worte zu fassen.


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Wissenswertes zur Weinprobe

Gut kaufen, gut lüften, gut sortieren

Der Geschmack eines Weines entfaltet sich an unterschiedlichen Stellen im Mund.

Was dem Wein und auch den Geschmacksknospen hilft, ist zunächst einmal Luft. Das erklärt, warum manche Weingenießer den Wein schlurfen oder ein wenig Luft durch den Wein nachziehen und den Wein über die Zunge rollen lassen.

Denn nur so lassen sich alle Geschmacks- und Aromanuancen wahrnehmen.

Damit der Geschmackssinn während einer ausgiebigen Weinprobe nicht überfordert wird, empfiehlt es sich, langsam zu steigern: leicht vor schwer, trocken vor lieblich, jung vor alt. Natürlich können Sie auch nur weiße oder nur rote, nur trockene oder nur reifere Weine probieren – erlaubt ist, was gefällt und schmeckt.

Welche Weine Sie für eine Probe zusammenstellen, liegt ganz bei Ihnen.

Wie wäre es zum Beispiel mit einer Auswahl aus einem Anbaugebiet?

Der Reiz dieser Probe ist es, einen charakteristischen, gebietstypischen Geschmack zu entdecken. Oder Sie nehmen vergleichbare Weine einer Rebsorte, zum Beispiel Riesling, aus verschiedenen Anbaugebieten: Bei gleichem Jahrgang und gleicher Qualitätsstufe (wie Kabinett oder Spätlese) werden Sie erstaunliche Unterschiede erschmecken können.

Weitere Ideen für eine Weinprobe: Qualitätsstufen-Weinprobe, Jahrgangs-Weinprobe oder auch eine Überraschungs-Weinprobe, bei der Ihre Gäste ihre Favoriten selbst mitbringen.

Wenig Aufwand, viel Genuss

Für eine Weinprobe ist nicht viel vorzubereiten. Sie brauchen natürlich die Weine und sollten für die richtige Temperatur sorgen: Weißwein im Kühlschrank auf 7 bis 8 Grad Celsius kühlen, Rotwein am besten bei etwa 18 Grad Celsius anbieten. Wer es genau nimmt, kann sich an folgende Empfehlungen halten:

  • Junge, leichte Weißweine z.B. Riesling Kabinett 9 – 11° C
  • Reife, kräftige Weißweine, z.B. Weißburgunder Spätlese 11 – 13° C
  • Roséweine, Weißherbst 9 – 13° C
  • Jugendliche, leichte Rotweine, z.B. Portugieser oder Trollinger 14 – 16° C
  • Reife, gehaltvolle Rotweine, z.B. Spätburgunder Spätlese 16 – 18° C
  • Gehaltvolle und sehr gerbstoffbetonte Rotweine, z.B. Barrique 18 – 20° C

Zum Thema Glas gibt es eigentlich nur zwei Punkte zu beachten. Erstens sollte das Glas zur vollen Entfaltung des Buketts einen tulpenförmigen Kelch haben. Und damit man zweitens die Farbe ohne Fingerabdrücke beurteilen kann, sollte das Glas klar sein und einen Stiel haben, an dem man es anfassen kann.

Zur Weinprobe selbst werden Brötchen oder Brot und ein Schluck frisches Wasser gereicht. Ein Bissen zwischen den probierten Weinen neutralisiert den Geschmack. Hinterher darf dann ein herzhafter Imbiss folgen, zu dem man die zuvor verkosteten Weine genießt.

Auf ins Vergnügen

Eine Weinflasche zu öffnen ist eine Vorfreude, die man bei einer Weinprobe gleich mehrfach genießen kann. Apropos Anzahl: Eine kleine Weinprobe kann man bereits mit 4 – 5 Sorten beginnen, bei etwa 12 – 14 Weinen nimmt die Unterscheidungsfähigkeit der Geschmacksknospen manchmal ab.

Das Entkorken sollte so behutsam wie möglich geschehen. Am besten nehmen Sie dazu einen Korkenzieher mit großen Windungen. Er erfasst den Korken, ohne dass Korkenkrümel in den Wein geraten. Denn vor allem bei älteren Weinen kommt es vor, dass der Korken brüchig geworden ist. Weißweine sollten kurz vor dem Servieren geöffnet werden. Gehaltvolle Rotweine sollte man wesentlich früher öffnen. Um Duft und Aroma des Weines intensiv wahrzunehmen, sollten die Weingläser nur zur Hälfte gefüllt werden.


Weinseminar - Wissenswertes zum Wein

Wein-Begriffe

Kennzeichnung von Weinflaschen

…zur Erkennung der Geschmacksrichtung

Rotes Weinsiegel = liebliche Weine
Grünes Weinsiegel = halbtrockene Weine
Gelbes Weinsiegel = trockene Weine

Weinarten

Weißwein
Rotwein
Weissherbst
Roséwein
Rotling
Perlwein

Trinktemperatur von Wein und Sekt

Beizeichnung QbA bis Spätlese Auslese bis trockenbeerenauslese

Weißweine

jung 9° bis 11° C 10° bis 12° C
ältere (über 5 Jahre) 10° bis 12° C 12° bis 15° C

Weißherbst,Rosé

jung (bis 3 Jahre) 9° bis 13° C 12° bis 14° C
ältere (über 3 Jahre) 12° bis 14° C 12° bis 14° C

Rotweine

jung (bis 3 Jahre) 14° bis 16° C 17° bis 19° C
ältere (über 3 Jahre) 16° bis 18° 17° bis 19° C

Sekt/Schaumwein

8° bis 10° C

 

Rebsorten

für Weißweine:

Müller Thurgau, Riesling, Silvaner, Kerner, Scheurebe, Gewürztraminer, Ruländer, Morio Muskat, Grauburgunder, Chardonnay, Gutedel, Elbling und weitere weniger bekannte Sorten.

für Rotweine:

Spätburgunder, Portugieser, trollinger, Lemberger, Dornfelder, Cabernet-Sauvignon, Merlot, St. Laurent, Shiraz und weitere weniger bekannte Sorten.

Qualitätsstufen

Deutsche Tafelweine

Nur aus deutschen Trauben, einfacher Schoppenwein.

Deutsche Landweine

Gehobener Tafelwein, 15 Weinanbaugebiete (der tägliche Schoppen des Winzers)

Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (QbA)

mit amtlicher Prüfnummer der Qualitätswein-Prüfstelle (13 Anbaugebiete)


Qualitätswein mit Prädikat

Kabinett

Leichter Wein aus vollreifen Trauben (die leichtesten Qualitätsweine der Welt)

Spätlese

Weine aus vollreifen Trauben, die frühestens 7 Tage nach der allgemeinen Lese geerntet werden

Auslese

Weine aus einzeln ausgelesenen, vollreifen Trauben

Beerenauslese

Weine, die aus überreifen, edelfaulen Beeren gewonnen werden

Trockenbeerenauslese

Diese Weine werden aus rosinenartig geschrumpften, edelfaulen Beeren gewonnen.

Eiswein

Aus Trauben ab Beerenauslese, die jedoch in gefrorenem Zustand (unter 7 Grad) gelesen und sofort gekeltert werden.


Die neuen Qualitätsbezeichnungen

Classic

Hochwertige trockene Weine in der Qualität von Spät- oder Auslesen mit mindestens 90° Öchsle. Hand gelesen, festgelegte Rebsorten und Lagen. Erntemenge maximal 60 hl je Hektar

Selektion

Internationaler Weinstil, trocken, hochwertig mit einem geringen Säureanteil

Die 13 Qualitätsanbaugebiete:

Ahr, Baden, Franken, Hessische Bergstraße, Mittelrhein, Mosel-Saar-Ruwer, Nahe, Pfalz, Rheingau, Rheinhessen, Saale-Unstrut, Sachsen und Württemberg.


Qualitätsbezeichnungen & Geschichte des Weins

Qualitätsbezeichnungen

Frankreich

Vin de Table

Bezeichnet man einen französischen Tischwein aus verschiedenen Rebsorten als Wein-Cuvée

Vin de Pays

Dies ist die französische Bezeichnung für den Landwein. Eine gehobene Qualität eines bestimmten Herkunftsgebietes

A.C.(Appellation Contrôlée)

Dies ist der französische Ausdruck für Qualitätswein.

AOC

Dies ist die Bezeichnung für hochwertige Qualitätsweine

Cru

Dies ist eine französische Qualitätsbezeichnung für die gehobenen Weine. Entsprechend der Güte werden dei Weine in Premier Cru, Deuxieme Cru, Grand Cru usw. eingeteilt.

Villages

Dies ist eine französische Klassifizierung für die hochqualitativen Wein bestimmter Anbaugebiete.



Italien

Vino die Tavolo

Bezeichnung für italienische Tafelweine

JGT

Landweine einer bestimmten Anbauregion in Italien

DOC (Denominazione di Origine Controllata)

Die italienische Bezeichnung für Qualitätsweine.

DOCG – DOC

Classico Weine, hochwertige Weine bestimmter Anbaugebiete, mit nummeriertem Etikett am Flaschenhals und limitierte Menge.

Geschichte des Weins

Der Ursprung der Weinkultur wird in den Gebieten der alten Hochkulturen West- und Mittelasiens vermutet. Die bei Damaskus gefundenen 8000 Jahre alten Frucht- und Traubenpressen, das 6000 Jahre alte summarische Rollsiegel zur Kennzeichnung von Weinamphoren und eine etwa gleich alte Presse vom Südhang des Kaukasus sind die ältesten Zeugen der Weinbereitung.

Die Römer übernehmen in der alten Zeit um Christi Geburt die Weinkultur von den Griechen und bringen sie, vor allem durch “Wein-Kaiser” Probus (276-282 n.Chr.) ans linke Rheinufer, in die Pfalz und nach Baden-Württemberg. In der Zeit der Völkerwanderung erleidet der Weinbau in Westeuropa einen beträchtlichen Rückschlag. Erst Karl der Große nimmt sich im 8. Jahrhundert wieder intensiv der Förderung des Weinbaues an.

Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts erreicht der deutsche Weinbau mit über 300.000 Hektar im Anbau befindlicher Rebfläche seine größte Ausdehnung. Seit dem 18. Jahrhundert konzentriert man sich auch in Deutschland auf den Qualitätsweinanbau, jedoch führten durch amerikanische Reben eingeschleppte Krankheitserreger, vor allem die Reblaus, zu katastrophalen Schäden, die erst zur Jahrhundertwende durch Umstellung auf Pfropfreben wirksam bekämpft werden können.

Schon die Neufassung des ersten deutschen Weingesetzes von 1901 im Jahre 1930 untersagt den Verschnitt von deutschen mit ausländischen Weinen und verbietet den Zusatz von Alkohol zum Wein.

Das neue deutsche Weinrecht von 1971 verlangt als einziges Weingesetz der Welt ausnahmslos für jeden Qualitätswein eine amtliche Prüfung, angefangen mit der Lesekontrolle im Herbst, über die Analyse in hierfür besonders zugelassenen Weinlaboratorien, bis zur sensorischen Beurteilung (Sinnesprüfung) durch eine Prüfkommission.



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